Belgischer Wiederstand INHALT
DAS HÄFTLINGSLIED VON BELZIG.... .4
DlE VORGESGHICHTE............................... .. 7
INTRODUCTION............................9
DE VOORGESCHIEDEN1S ............................ ..10
MARIE-LOUISE (MARY) DEL MARMOL (D).. 11
MARIE-LOUISE (MARY) DEL MARMOL (F)..... 15
MARIE-LOUISE (MARY) DELMARMOL (NL).. 17
JEAN PROSPER-PHILIPPE DEL MARMOL (D).... 22
JEAN PROSPER-PHILIPPE DELMARMOL (F)..... .24
JEAN PROSPER-PHILIPPE DELMARMOL (NL).. 26
EINE NACHBETRACHTUNG....................... 30
UK COMMENTAIRE............................................ 31
EEN NABESCHOUWING..................................... 32

DIE VORGESCHICHTE


Im Jahre 1935 nahm das Rüstungswerk Roederhof der Metallwarenfabrik Treuenbrietzen GmbH des Kopp-Konzerns Berlin die Produktion von Infanteriemunition auf.
Hitler beseitigte durch die Aufrüstung und den Autobahnbau die Arbeitslosigkeit. So auch in Belzig durch die Errichtung einer Munitionsfabrik. Es wurden zunächst Frauen und Mädchen aus dem Rheinland, aus Österreich und dem Sudetenland nach Belzig dienstverpflichtet. Als die Arbeitskräfte für das erweiterte Werk nicht mehr ausreichten, wurden Zwangsarbeiter/innen aus Polen, der Sowjetunion and Frankreich und Kriegsgefangene eingesetzt.
750 Frauen kamen ab August 1944 in das neu erbaute Außenlager Belzig des KZ Ravensbrück/Sachsenhausen. Kurz vor Kriegsende wurden die gehfähigen Insassinnen unter SS-Aufsicht Richtung Altengrabow getrieben.
Am 3. Mai 1945 wurde das Lager durch die Rote Armee befreit, aber erst am 4. Mai 1965 wurde in Anwesenheit von vier französischen ehemaligen Gefangenen ein Gedenkstein eingeweiht. 1966 kamen erstmals ehemalige KZ-Gefangene aus Belgien nach Belzig. Ihre erste Frage war, wo ist Madame del Marmol geblieben? Es gab keine Unterlagen in Ravensbrück, im Krematorium Brandenburg (Havel) oder im Standesamt Belzig, auch in keinem Kirchenbuch.
1997 schrieb mir Patrick del Marmol aus Falaen (Belgien) einen Brief. Er hatte in Paris Marceline Troudet, eine ehemalige französische KZ-Gefangene zufällig getroffen und von meiner Broschüre "Der Roederhof in Belzig" gehört. Nachdem ich ihm die Schrift zugeschickt hatte, entwickelte sich ein freundschaftlicher Briefverkehr, eine Reise von Patrik del Marmol und seinen drei Töchtern führte im Mai des Jahres 1998 nach Belzig.
Seine Aufzeichnungen, die er nach dem Tod seines Vaters aus 42 Erlebnisberichten ehemaliger Kameradinnen seiner Mutter, Marie-Louise (Mary) del Marmol, zusammengestellt hatte, sind in meinem Buch "Schicksale" enthalten. Sie hatte als Geisel einen Austausch gegen ihren Mann verweigert und dies mit ihrem Leben bezahlt.
Ihr 60. Todestag am 8. September 2004 soll Mahnung und Erinnerung sein. Wir wollen ihn zum Gedenken der etwa 200 Gefangenen, die im Lager Belzig ums Leben kamen, gestalten. Erinnert werden soll auch an die 100 verstorbenen Zwangsarbeiterinnen.
Ein Beitrag dazu soll diese Dokumentation sein, in der auch das Leben ihres Ehemannes, des Mitbegründers und führenden Mitglieds der belgischen Geheimarmee, Jean del Marmol, gewürdigt wird.
Was in seiner Biographie nicht steht: Er hat nach dem Krieg auf alle Auszeichnungen und Ehrungen verzichtet. Daher soll sein Lebenswerk als belgischer Widerstandskampfer öffentlich gemacht werden.

Belzig, im Mai 2004

Gerhard Dorbritz