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Inhalt


Zum Stand der Dinge (Helga Kästner)
Heute gehören wir zur Gemeinde Planetal (Helga Kästner)
Erinnerungen an die letzten Kriegstage (Ernst Gutewort)
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 (Fritz Haseloff)
Die Situation kurz nach Kriegsende (Ernst Gutewort)
Vertriebene und ihre Schicksale (Ernst Gutewort)
Aus Protokollen - Verwaltung nach Kriegsende (Isolde Wricke)
Unser Kindergarten (Marianne Schade)
Als ich ein Schuljunge war (Ernst Gutewort)
Der RIAS begleitete uns bis zur Wende (Ernst Gutewort)
Aus Protokollen der Gemeindeverwaltung, die Schule
betreffend (Isolde Wricke)
Unsere Landwirtschaft (Ernst Gutewort)
Entwicklung der Landwirtschaft in der Gemeinde
Dahnsdorf ab 1953 (Klaus Neumann)
Kurzer Abriss der Entwicklung der Dahnsdorfer Landwirtschaft
GbR nach 1990 (Karl-Heinz Sternberg)
Menschen, die in Erinnerung blieben (Ernst Gutewort)
17. Juni 1953 - Proteste in vielen Städten (Ernst Gutewort)
Die Feuerwehr in Dahnsdorf (Ernst Gutewort)
Fastnachten (Ernst Gutewort)
Hahnereiten (Ernst Gutewort)
Autobahnmeisterei und Tank- und Raststätte (Ernst Gutewort)
Nachrichten zu Bodenfunden rund um Dahnsdorf
Notizen ab 1973 (Fritz Haseloff)
Die Wende kam unverhofft
Dahnsdorfer in Presse und Internet (Helga Kästner)



Zum Stand der Dinge


Teil 1 der Dahnsdorfer Chronik erschien 2002 zum 775. Jubiläum der Ersterwähnung. Sie endet mit Fritz Haseloffs Worten zum Ende des Krieges 1945: "Man hatte kaum Informationen über das, was im Land passierte. Wichtig war auch das Wasser für Mensch und Tier, das mit der Handpumpe nach oben befördert wurde. Es hatte noch jeder seinen eigenen Wasserbrunnen auf dem Hof. Allmählich richtete man sich wieder ein und versuchte mit der neuen Besatzungsmacht zu leben." Das Kriegsende bedeutete neue Hoffnungen und neuen Kummer, das zu erfassen, ist nicht einfach. Deshalb entschieden wir uns für die Veröffentlichung der Zeitzeugenberichte.
Die Dahnsdorfer Chronisten sammelten weiter, schrieben und diskutierten über das, was war und was sie bewegte. Bald stand fest, dass auch ein zweiter Teil nicht ausreichen wird, um alles Wichtige festzuhalten.
Der Teil 2 enthält vor allem Nachrichten aus der Nachkriegszeit nach 1945 bis zur Gegenwart ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Fritz Haseloff stellte seine Aufzeichnungen zur Verfügung und Ernst Gutewort suchte neben seinen Berichten aus seinem umfangreichen Fotoarchiv das Bildmaterial aus. Klaus Neumann bearbeitete das Thema "Landwirtschaft in der DDR-Zeit" und Marianne Schade schrieb über den Kindergarten.
In Archiven und Zeitungen fand Isolde Wricke interessante Details und schrieb sie und die Berichte in den PC. Mehrmals saß die Arbeitsgruppe Chronik des Heimatvereins bei Lars in der Gaststätte "Drei Linden" zusammen, um die Druckvorbereitungen zu unterstützen. Bei jeder Zusammenkunft tauchten neue Fotos und Details aus der Dorfgeschichte auf bis es Anfang Juli 2005 hieß, dass die Arbeit zwar abgeschlossen ist, aber auch für Teil 3 weiterhin Material angenommen wird. Allen Beteiligten ist für die uneigennützige Unterstützung und Mithilfe zu danken.
Mir hat die Arbeit mit den Dahnsdorfer Chronisten Spaß gemacht und ich danke allen für ihre Zuverlässigkeit.

Helga Kästner im Juli 2005



Heute gehören wir zur Gemeinde Planetal


Das Amt Belzig und Rabenstein gehörte bis 1815 zu Kursachsen, seit 1815 zur preußischen Provinz Brandenburg und bildete dann mit dem alten Kreis Zauche den neuen Kreis Zauch-Belzig. Amt Belzig und Amt Rabenstein hatten bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts getrennte Verwaltungen unter einem Amtmann. Auch nach der Eingliederung des Amtes Rabenstein bildete diese eine eigene "Amtslandschaft" und hatte einen eigenen Amtsvogt (bis im 19.Jahrhundert von der jeweiligen Gutsherrschaft von Rabenstein ernannt).
Der engere Verwaltungsbereich des Amtes Belzig umfasste die Dörfer:
Baitz, Bergholz, Borne, Buchholz, Dahnsdorf, Dippmannsdorf Gömnigk, Grabow, Grubo, Jeserig, Kranepuhl, Kuhlowitz, Linthe, Lühnsdorf, Lüsse, Lütte, Mörz, Neschholz, Nieder-Werbig, Preußnitz, Ragösen, Rottstock, Sandberg, Schwanebeck, Trebitz und Ziezow.
1815 wurde die preußische Ämterverwaltung im Amt Belzig und Rabenstein eingeführt. Das Amt bestand bis 1874. Der Kreis Zauch-Belzig wurde durch die Gebietsreform von 1952 verkleinert zum Kreis Belzig mit der Kreisstadt Belzig. Im Jahre 1993 wurde aus den drei Kreisen Belzig, Potsdam-Land, Brandenburg-Land der Großkreis Potsdam Mittelmark mit der Kreisstadt Belzig gebildet. Kleinere Gebiete kamen auch aus anderen Kreisen hinzu, z.B. Treuenbrietzen aus dem Kreis Jüterbog. Belzig blieb Kreisstadt.

Dahnsdorf wurde dem Amtsbezirk Niemegk eingegliedert. Ab 2002 gehört Dahnsdorf zur Gemeinde Planetal mit den Dörfern Dahnsdorf, Locktow, Kranepuhl, Mörz und Ziezow.
Zuständige Bürgermeisterin für Dahnsdorf ist zur Zeit Frau Commichau. (H.K.)

Erinnerungen an die letzten Kriegstage - Ernst Gutewort

1943 nahmen die Bombergeschwader über Dahnsdorf zu. Oft waren auch Jagdflieger zu beobachten. Sie flogen so tief, dass man erkennen konnte, ob Freund und Feind. Kamen sie während des Unterrichts, hatte der Lehrer ein Einsehen und entließ uns nach draußen, wo wir alles ganz genau beobachten konnten. Eines Tages gab es eine Notlandung bei Kühnes Feldscheune am ersten Feldweg. Wir beeilten uns, an die Absturzstelle zu kommen. Die M 109 wurde zwar bewacht, aber dennoch durfte jeder von uns mal einsteigen. Das war damals für uns Kinder ein großes Erlebnis. Am nächsten Tag wurde es abgeschleppt. Vor Schades wurde eine Pause eingelegt und wir durften noch einmal jedes Teil bestaunen.
Eines Tages standen etwa 10 Panzer auf dem Dorfplatz. Als 8-Jähriger durfte ich in den Panzer einsteigen und alles besichtigen. Anschließend sollten wir uns einen Panzersoldaten aussuchen und ihn zum Mittagessen mit nach Hause nehmen.
Im Frühjahr 1945 wurden auch die Hunde für die Wehrmacht gemustert. Alle Hundebesitzer sollten ihren Köter auf dem Dorfplatz vorführen. Um zu überprüfen, was sie aushalten, wurden in unmittelbarer Nähe Knallkörper gezündet und ein Soldat schoss mit dem Gewehr in die Luft.