Klemmkuchen

Inhalt

Seite Vorwort 5
Einführung 7
Der Fläming - Heimat der Klemmkucheneisen   7
Erläuterungen    8
Die Arten der Zangenbackeisen   9
Die Geschichte der Zangenbackeisen und ihre Verbreitung   10
Brachten die flamischen Siedler die Zangenbackeisen?   12
Die zeitliche und regionale Verbreitung der Zangenbackeisen im Fläming  13
Die Klemmeisen "wandern"   17
Die Ausschmückung der Backplatten der Klemmkucheneisen   19
Schriftzeichen auf Klemmkucheneisen   20
Inschriften       22
Inschriften als Besitzerangaben       23
Inschriften als Sinnsprüche    24
Religiöse Sinnsprüche   26
Weltliche Sinnsprüche     28
Der Bildschmuck der Klemmkucheneisen   32
Die Kleinornamente    32
Geometrische Hlemente    32
Religiöse Motive    37
Der Lebensbaum - Sinnbild ständigen Werdens und Vergehens   39
Ein Herz und eine Krone    41
Wappen und politische Symbole   43
Kurwappen und Rautenkranz   43
Preußens Adler    46
Politische Symbole   47
Klemmkucheneisen und die Bodenreform   49
Bildliche Darstellungen auf Klemmkucheneisen   49
Die Menschen des Flämings   49
Der Bauernstand   51
Die Handwerker   53
Die Müller und ihre Mühlen    56
Gebäudedarstellungen    57
Pflanzen und Tiere      59
Technikgeschichte auf Klemmkucheneisen
Die Besitzer der Klemmkucheneisen    64
Waffel-, aber nicht Klemmkucheneisen!   65
Die technische Herstellung der Klemmkucheneisen    67
Schmiedemarken und Schmiede-Monogramme   70
Die Schmiede der Klemmkucheneisen und ihre Geschichte   72
Die Dorfschmiede zu Schlenzer    76
Aus der Schmiedewerkstatt zu Sernow kamen die Adlereisen    77
Seehausen und die Schmiedefamilie Brachwitz    78
Schmiedemeister und Fahrkartenverkäufer in Nonnendorf  79
Die Huf- und Waffenschmiedemeister zu Borgisdorf   80
Die Schmiedefamilie Boche in Hohenahlsdorf  81
Johann Gottlob Henkel und die Schmiede in Lichterfelde   82
Die Schmiedewerkstatt in Ihlow   84
Die Ausspanne und Schmiede in Illmersdorf   85
Ein Erbschmied in Rosenthal   86
Die Schmieden im Ländchen Bärwalde    87
Der Gebrauch der Klemmkucheneisen     88
Fastnachtsgebäcke im Fläming
Die Backstellen    91
Das Backen der Klcmmkuchcn    94
Eisen ist nicht unvergänglich   97
Klemmkuchen - Bräuche und Aberglauben   98
Klemmeisen und Klemmkuchen in Heimatliteratur und Heimatgeschichten   101
Anmerkungen    110
Anhang: Schmiedemarken und Schmiede-Monogramme auf Klemmkucheneisen im Fläming 112
Klemmeisenfotografie    119
Danksagung      120
Personen-, Orts- und Sachregister    121

Vorwort

Als der Autor 1998 begann, Unterlagen für eine Chronik des Ortes Mützdorf, eines kleinen Flämingdorfes unweit der Kreisstadt Belzig im Hohen Fläming, zusammenzutragen und auszuwerten, fand er in einer der Materialien eine Zeichnung, die zwar mit Klemmkucheneisen beschriftet war, zu der aber jegliche Erläuterung fehlte. Auf Nachfragen im Ort stellte sich schließlich heraus, dass es sich um die zeichnerische Darstellung der Backen eines Klemmkucheneisens handelte und dass es sogar noch im Ort vorhanden war. Noch überraschender war, dass es aus dem Jahre 1571 stammt und damit zu den ältesten des Flämings gehört (wie sich erst später herausstellte). Als er das Klemmkucheneisen in den Händen hielt, war das volkskundliche Interesse des Autors geweckt und seine Nachforschungen erschlossen zunächst die mehr oder weniger umfangreichen Bestände an diesen alten Backgeräten in den Regionalmuseen und Heimatstuben des Flämings und später auch in den benachbarten Regionen. Die Frage nach den noch in privaten Haushalten vorhandenen Klemmkucheneisen konnte nur mit erheblichem organisatorischem und zeitlichem Aufwand beantwortet werden. Dazu waren viele Reisen "über den Fläming" erforderlich, aber nur so konnte die ganze handwerkliche Vielfalt dieser alten Herdgeräte erschlossen werden. Den Reisen sind auch viele Angaben der Besitzer der Klemmkucheneisen zu verdanken und ohne die mündlichen und schriftlichen Mitteilungen der Nachkommen der Dorfschmiedemeistcr hätte deren Familiengeschichte nicht aufgeschrieben und die Herstellung der Klemmeisen nicht beschrieben werden können.
Die Beschränkung auf die Region des Flämings ist bewusst erfolgt, Verweise auf andere Gebiete, in denen Zangenbackeisen in Gebrauch waren, wurden kurz gehalten. Dem Buch liegt trotz dieser Eingrenzung ein durch den Autor erfaßter und ausgewerteter Bestand von über 900 Klemmkuchen-, Waffel-, Zimt-, Hörnchen- und Oblateneisen zugrunde. Einige wenige davon sind allerdings kein Hausrat des Flämings, wohl aber nun hier zu Hause. Der Erhaltungszustand dieser Backgeräte ist sehr unterschiedlich. Nur sehr wenige sind durch unsachgemäße Aufbewahrung stark vom Rost befallen und beschädigt, der überwiegende Teil steht, zwar verstaubt, aber sicher verwahrt im Nebengelass, ein geringerer Teil wird gut gepflegt im privaten Museum oder auf Heimatfesten zur Schau gestellt: Zeichen der Wertschätzung und des Besitzerstolzes. Alle erforschten Zangenbackeisen des Flämings hier zu beschreiben und abzubilden hätte den Umfang des Buches gesprengt, viele Besitzer werden deshalb ihre Eisen in diesem Buch vermissen. Sie sind jedoch ausnahmslos in einem Bestandskatalog des Autors abgebildet und beschrieben. Dieser enthält auch die am Computer überarbeiteten Abbildungen von 72 Eiserkucheneisen aus der Zerbster Gegend des Pfarrers Friedrich Loose und Abbildungen von Klemmkucheneisen, die Ernst Thiele veröffentlicht hat, soweit sie die Flämingregion betreffen. Anliegen des Autors war es vielmehr, dem Leser die Vielfalt der Ausschmückung der Backplatten und deren Symbolik näher zu bringen, die Herkunft und Bedeutung der eingeschlagenen Texte zu erläutern und die Herstellung der Zangenbackeisen zu beschreiben. Ein eigenes Kapitel ist den Meistern gewidmet, die mit den relativ groben Werkzeugen der Schmiede die alten Backgeräte mit Ausschmückungen versehen haben, die im besten Sinne des Wortes Volkskunst sind.
Erfreulich ist, dass in den letzten Jahren eine Rückbesinnung auf alte Traditionen zu erkennen ist, die im Fläming auch die Klemmkucheneisen aus dem Vergessen der Geschichte zurückholt. Der Autor möchte mit seinem Buch dazu beitragen.
Dessau und Mützdorf im Jahre 2006
Rolf Ansorge

Das Buch kann bezogen werden über:
Geschichtswerkstatt Belzig e.V., Tel 033841-31316