Titelbild Kriegstagebuch 1945
Vorwort

Wir stellten diesen Band als Ergänzung zur Chronik der Stadt Bad Belzig (1934-1945) zusammen, weil immer wieder Anfragen zur Stadtgeschichte gestellt werden,
die das Kriegsende in der Region und die Belziger Munitionsfabrik betreffen.
Als ersten Schwerpunkt dieses Chronikbandes wählten wir das Kriegstagebuch der Stützpunktkommandantur Belzig aus, das in den ersten Tagen des April 1945 beginnt und einen Monat umfasst.
Erstmals wird es nun in vollem Wortlaut gedruckt. Eine Anfrage beim Bundesarchiv Freiburg, ob es Beschränkungen für die Veröffentlichung gibt, wurde verneint. Also durften wir es für die Recherchen zum Kriegsende in unserer Region verwenden, bisher wurde es nur auszugsweise in einigen Ortschroniken veröffentlicht.
Die Skizzen über die Truppenbewegung in unserem Raum in den letzten Kriegstagen entnahmen wir der Karte von Hellmuth Wenck, Sohn des Generals Walther Wenck (1900-1982). Sein Vater leitete von Alte Hölle (Reetzerhütten) aus die letzten Operationen der XII. Armee in unserem Raum.
Außerdem übernahmen wir aus "19 Tage Krieg" von Hendrik Schulze zwei Karten zum Frontverlauf am Ende des Krieges.

Im zweiten Teil ist die Dokumentation von Gerhard Dorbritz (2003) und Walter Gellert (1972) über die Munitionsfabriken in Treuenbrietzen und Belzig enthalten, ergänzt von uns mit Informationen aus der Kreispresse und aus Akten der Archive.
Mit der Aufnahme der Produktion in der Metallwarenfabrik Roederhof im Jahre 1935 entstanden in Belzig neue Wohnviertel und bald auch Arbeitslager, Zwangsarbeiterlager und schließlich 1943 das Frauen-Konzentrationslager als Außenstelle von Ravensbrück.

Wir danken für Bildmaterial, Zuschriften mit Berichten über die Kriegsereignisse, die unsere Veröffentlichungen ergänzen. Für Akteneinsicht bedanken wir uns beim Kreisarchiv von Potsdam-Mittelmark und dem Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam sowie dem Zeitschriftenarchiv der Staatsbibliothek in Berlin-Westhafen. Das Buch über die Beerdigungen durften wir im Kirchenbüro einsehen, dafür bedanken wir uns beim evangelischen Pfarramt in Belzig.

Helga und Günter Kästner
im November 2016




Zum Titelbild
Lieber Imad, Du hast uns Dein Bild für unser Buch gegeben, das das Kriegsende 1945 in unserer kleinen Stadt beschreibt.
Damals schrie die Welt: "Nie wieder Krieg!"
Über 70 Jahre sind vergangen. Du musstest in Syrien Dein Kunststudium im 3. Jahr abbrechen.
Die Bilder der zerstörten Heimat verfolgen Dich. Ständig denkst Du an das Schicksal der Daheimgebliebenen.
Dein Vater meinte, er sei zu alt, um zu fliehen.

Deine Erlebnisse stecken in Deinen Bildern.

Die Bad Belziger danken Dir.


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