Alfred Baur Kunst
Inhalt

Teil 1
Kapitel 1: Von 1900 bis ca. 1934 - Landwirtschaftlicher Betrieb und Wohnsitz zweier Familien mit Gästehaus
Kapitel 2: Von 1934 bis 1945 - KdF-Sportheim und Schulungsstätte, ab 1939 Lazarett
Kapitel 3: Vom Kriegsende 1945 bis 1957 - Schulungsheim des FDGB
Kapitel 4: 1958 bis 1988 - Schulungsobjekt des Ministeriums für Staatssicherheit unter der Tarnung als "GST"-Schule "Edgar André"
Kapitel 5: Mitte 1988 bis 1991 - Vom begonnenen Bau eines MfS-Sanatoriums bis zur Gründung des ZEGG (Zentrum für experimentelle Gesellschaftsgestaltung)

Teil 2
Das ZEGG in Bad Belzig
Vorwort Auf dem Weg zur Reha-Klinik in Bad Belzig passiert man auf der linken Seite ein großes Gelände am früheren Heilstättenweg
(heute Rosa-Luxemburg-Straße 89), das mehrere Nutzungsperioden erlebte.
Für ein Treffen der Chronistenvereinigung des Kreises Potsdam-Mittelmark in Bad Belzig im Februar 2019 wurde dieses Gelände als Tagungsort ausgewählt.
Bei jedem Treffen der Chronisten wird ein besonderer Ort durch Vorträge und Besichtigungen als lebendige Geschichte erlebbar - und dieser Ort war es wert.
Während der Arbeiten an der Bad Belziger Chronik, besonders ab Band 3 (1910-1921) und weiter an Band 4 (1922-1933) und
Band 5 mit Ergänzungsband (1934 bis 1945) war Helga Kästner auf Annoncen und Zeitungsberichte zu diesem Gelände gestoßen.
Untersetzt wurden die Forschungsergebnisse durch Angaben aus den geschlossenen Hypothekenbüchern von Belzig, zu finden im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (BLHA) in Potsdam.
Dort und im Kreisarchiv Potsdam-Mittelmark (KrA PM) sowie in der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes
der ehemaligen DDR (BStU) Berlin wurden weitere Akten zu diesem Gelände gefunden, gelesen und Wesentliches notiert.
So ergab sich ein facettenreiches Geschichtsbild für dieses Gelände, das in besonderem Maße auch die jeweiligen politischen Verhältnisse widerspiegelt.

In sechs großen Abschnitten wird in diesem Heft Geschichte erlebbar: Vom landwirtschaftlichen Betrieb in den 1920er Jahren wandelt sich die Nutzung in den 1930er Jahren:
Eins von fünf Heimen der nationalsozialistischen Organisation "Kraft durch Freude" wird hier in Belzig betrieben und ab Beginn des Zweiten Weltkrieges auch als Lazarett genutzt.
Nach Ende des Krieges wird dort eine Bildungseinrichtung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) gegründet;
ab 1958 nutzt die als "GST-Schule" getarnte Schule der Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR das Gelände.
Nach ihrer Verlegung 1988 wird begonnen, ein Sanatorium des MfS auf dem Gelände zu errichten. Diese Pläne werden von der Wende überrollt und neue Nutzungsmöglichkeiten,
besonders für die Bevölkerung, gesucht. Seit 1991 ist das Zentrum für experimentelle Gesellschaftsgestaltung (ZEGG) Besitzer, Nutzer und Gestalter dieses Geländes.

Begeben Sie sich im 1. Teil auf eine spannende Zeitreise von 1900 bis 1991, die aufgrund der Forschungsergebnisse von Helga Kästner von Monika Schwarz beschrieben und unter freundlicher Zuarbeit von Bill Nickl und Friedrich Lange (Kapitel 4) ergänzt wurde.
- Der eigenständige 2. Teil der Broschüre über das Zentrum für experimentelle Gesellschaftsgestaltung ab 1991 wurde von Annik Trauzettel, Bill Nickl, Ramona Stucki erarbeitet.

Monika Schwarz